Wer kennt sie nicht, die „Knax“-Hefte der Sparkassen, oder ihr Pendant bei den Volksbanken, den Primax-Club? Für viele Leseanfänger war jeder Neuerscheinungstag Pflichttermin – dennoch sind heute längst nicht alle Kunden bei ihrer örtlichen Sparkasse oder Volksbank. Kinder sind leicht zu begeistern, doch je älter sie werden, desto schwerer wird es, sie als Kunden zu binden. Ist das Erlebnismarketing?
Erlebnismarketing: Emotionen wecken und Erinnerungen schaffen
Um im Gedächtnis zu bleiben, muss man etwas bieten, das emotional berührt. Ein Erlebnis mit echtem Wert ist entscheidend. Für junge Menschen spielt das soziale Umfeld eine große Rolle. Erlebnisse, die gemeinsam mit Freunden und ohne Eltern an aufregenden Orten stattfinden, haben einen höheren Stellenwert. Ein Tagesausflug in einen beliebten Freizeitpark, zum Beispiel, bietet den idealen Rahmen für solche Erlebnisse: ausreichend Distanz zum Alltag und zu den Eltern, aber genügend Sicherheit, um nicht zu überwältigen.
Eine andere Möglichkeit ist es, durch Sponsoring oder eigene Organisation Angebote zu schaffen, die junge Leute intrinsisch interessieren, aber bisher nicht nutzen konnten. Ein Unternehmen, das beispielsweise eine beliebte Band in die Stadt bringt, wird als „Möglichmacher“ positiv in Erinnerung bleiben.
Reibungsloser Ablauf und Elternkommunikation
Sehr wichtig ist aber auch, dass das Event dann reibungslos läuft. Lange Wartezeiten, Ausfall angekündigter Aktivitäten etc. verbieten sich schon aufgrund der geringen Frustrationstoleranz der heutigen Generation Smartphone, die gewohnt ist, dass Dinge on-demand funktionieren. Wenn die Anmeldung kompliziert erscheint, springen allein deshalb möglicherweise schon die ersten potenziellen Teilnehmer ab. Ideal für junge Kunden ist daher die Möglichkeit einer Online-Anmeldung.
Auch Eltern, die ihre Kinder oft nur ungern in fremde Hände abgeben, sind schnell verunsichert, wenn etwa der Druck von Tickets nicht auf Anhieb funktioniert, oder nicht klar einsehbar ist, wann und wo die Kinder vom Bus abgeholt werden. Die Eltern sind überhaupt ein kritischer Punkt: ohne ihre Einverständniserklärung ist eine Teilnahme von minderjährigen Personen an Veranstaltungen rechtlich nicht möglich. Am besten verschickt man diese direkt mit der Anmeldebestätigung beziehungsweise dem Ticket. Ein ausführlicher Infotext, der im Detail erläutert, wie und von wem die jungen Teilnehmer beaufsichtigt werden, kann dazu beitragen, etwaige Bedenken von Eltern hinsichtlich der Teilnahme ihrer Kinder zu mindern. Solch transparente Informationen schaffen Vertrauen und ermöglichen den Eltern, das Sicherheitskonzept der Veranstaltung besser nachzuvollziehen.
Kompetente Aufsicht und faire Preise
Natürlich muss eine kompetente Beaufsichtigung gerade minderjähriger Teilnehmer vor Ort dann auch gewährleistet sein. Sollte einem Teilnehmer etwas zustoßen, wirft dies nicht nur einen Schatten über die gesamte Veranstaltung, sondern könnte auch ein unangenehmes rechtliches Nachspiel haben. Dies wäre insbesondere der Fall, wenn sich herausstellt, dass die Beaufsichtigung vor Ort inadäquat war. Die Aufsichtspersonen sollten pädagogische Kompetenz mitbringen und auch für Notfälle geschult sein. Am besten greift man hier auf erfahrene Betreuer zurück, eine gute Anlaufstelle sind hier in der Regel örtliche Vereine in der Jugendarbeit, zum Beispiel Kirchen- oder Sportjugendverbände. Als Faustregel empfiehlt es sich, pro Dutzend Teilnehmer mindestens eine Aufsichtsperson einzuplanen.
Last but not least, sollten sie darauf achten, dass Veranstaltungen für junge Kunden so preiswert wie möglich sind. Denn in der Regel bezahlen die Eltern, die von der Veranstaltung an sich ja nicht direkt etwas haben. Und im Falle, dass die Teilnehmer selbst bezahlen, muss der Preis natürlich taschengeldfreundlich sein. Hier bietet sich eine echte Chance: Bei einem entsprechend niedrigen Preis nehmen vielleicht Kinder von Familien teil, die sonst gar nicht die Möglichkeit gehabt hätten, etwa in einen Freizeitpark zu fahren oder einen populären Künstler zu sehen. Solch ein für den Teilnehmer besonders außergewöhnliches Erlebnis bleibt natürlich besonders gut im Gedächtnis. Und ist dann ausschlaggebend für die Bildung eines starken Loyalitätsgefühls zu einer Firma oder Marke.
Fazit: Erfolgreiche Kundenbindung bei jungen Menschen durch Erlebnismarketing
Um junge Menschen langfristig zu binden und als Kunden zu gewinnen, ist es entscheidend, ihnen mehr als nur standardisierte Produkte und Dienstleistungen zu bieten. Erlebnismarketing spielt hierbei eine zentrale Rolle. Indem Unternehmen unvergessliche Erlebnisse schaffen, die emotional berühren und im sozialen Umfeld geteilt werden, können sie sich in den Köpfen der Jugendlichen festsetzen.
Wichtig ist, dass diese Events reibungslos ablaufen und durchdacht organisiert sind. Ein einfacher Online-Anmeldeprozess und transparente Informationen für die Eltern tragen zur positiven Wahrnehmung bei. Kompetente Betreuung und faire Preisgestaltung sind ebenfalls entscheidend, um das Vertrauen der Familien zu gewinnen und den Zugang zu ermöglichen.
Durch solche maßgeschneiderten Erlebnisse schaffen Unternehmen nicht nur positive Erinnerungen, sondern stärken auch die Loyalität zu ihrer Marke. Ein gut durchdachtes Erlebnismarketing, das sowohl die Bedürfnisse der Jugendlichen als auch die der Eltern berücksichtigt, kann somit zu einem wertvollen Werkzeug für langfristige Kundenbindung und Markenloyalität werden.