In der heutigen Geschäftswelt ist die Bedeutung einer inklusiven Kommunikation nicht zu unterschätzen. Besonders im B2B-Bereich, wo professionelle Interaktionen den Kern vieler Geschäftsbeziehungen bilden, ist die genderneutrale Sprache ein entscheidender Faktor. Aber was bedeutet gendergerechte Sprache eigentlich, und warum ist sie so notwendig, insbesondere auf Veranstaltungen?
Was ist genderneutrale Sprache?
Genderneutrale Sprache ist eine Form der Kommunikation, die darauf abzielt, geschlechtsspezifische Unterschiede zu minimieren und eine inklusive Ansprache für alle Geschlechter zu schaffen. Statt Begriffe zu verwenden, die Männer oder Frauen explizit benennen, wird eine neutrale oder geschlechtsumfassende Sprache gewählt. Beispiele hierfür sind „Teilnehmende“ statt „Teilnehmer“ oder „Mitarbeitende“ statt „Mitarbeiter“. Diese Sprachform trägt dazu bei, alle Personen gleichermaßen anzusprechen und niemanden aufgrund des Geschlechts auszuschließen.
Die Notwendigkeit genderneutraler Sprache im B2B-Umfeld
Im B2B-Bereich stehen Unternehmen vor der Herausforderung, diverse Zielgruppen anzusprechen und zu erreichen. Eine genderneutrale Sprache fördert nicht nur die Inklusion, sondern stärkt auch das Unternehmensimage als fortschrittlich und respektvoll gegenüber allen Geschlechtern. Gerade bei Veranstaltungen, bei denen Netzwerken und Austausch im Vordergrund stehen, ist es wichtig, dass sich alle Teilnehmenden willkommen und angesprochen fühlen.
Die Implementierung genderneutraler Sprache in den täglichen Routinen von Unternehmen erfordert systematische Veränderungen und eine bewusste Anpassung der Kommunikationspraktiken. Das betrifft neben der internen Kommunikation, auch Dokumente und Formulare, die an externe Adressaten gehen. Im HR sind die Stellenausschreibung klar und divers formuliert. Der erste Schritt ist in diesem Fall, Unternehmenswebiste und Social Media Kanäle genderneutral zu formulieren und gleichfalls inklusiv zu gestalten. Sprachtools helfen, die Texte auf gendergerechte Sprache zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Durch die Implementierung der KI-gestützten Tools helfen die Kommunikation zu automatisieren.
Maßnahmen, um in allen Ebenen eines Unternehmen sicherzustellen, sodass die genderneutrale Sprache in allen Bereichen der täglichen Kommunikation verankert wird, sind: Schulungen und Online-Workshops, die regelmäßig angeboten werden, stärken das Verständnis. Entwickeln und verteilen Sie Leitfäden zur genderneutralen Sprache an alle Mitarbeitenden.
Wie genderneutrale Sprache auf einem B2B-Event umgesetzt wird
Breaking Barries ist leichter gesagt, als getan: Die Implementierung genderneutraler Sprache auf B2B-Veranstaltungen erfordert sorgfältige Planung und Sensibilität. Die Verwendung von genderneutralen Begriffe in allen schriftlichen Materialien, von Einladungen bis zu Marketingmaterialien, sind nur ein Teil vom Ganzen. Schulungen für Moderator:innen und Sprecher:innen können dabei helfen, genderneutrale Sprache konsequent anzuwenden. Achten Sie darauf, dass alle Beschilderungen und Namensschilder genderneutral formuliert sind. Für Networking und Diskussionsrunden ermutigen Sie die Teilnehmenden, genderneutrale Sprache zu verwenden. Bieten Sie vorab Leitfäden oder Workshops an, um das Bewusstsein zu schärfen.
Einladungen und Programme
- Statt „Liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen“ verwenden Sie „Liebe Teilnehmende“.
- Vermeiden Sie geschlechtsspezifische Titel wie „Herr“ oder „Frau“ und nutzen Sie Vor- und Nachnamen ohne Titel.
Moderation und Begrüßung
- Moderatoren können Formulierungen wie „Herzlich willkommen, liebe Gäste“ oder „Sehr geehrte Teilnehmende“ verwenden.
- Während der Ansagen können Begriffe wie „Sprechende“ statt „Sprecher“ oder „Rednerinnen“ genutzt werden.
Vorträge und Präsentationen
- Präsentationsfolien sollten genderneutrale Begriffe verwenden, z. B. „Mitarbeitende“ statt „Mitarbeiter“ oder „Kollegium“ statt „Kollegen“.
- Beispielfiguren in Diagrammen und Grafiken sollten neutral dargestellt werden, z. B. durch Nutzung von Symbolen oder neutralen Namen wie „Alex“ oder „Sam“.
Namensschilder und Tischkarten
- Namensschilder können ohne Titel wie „Herr“ oder „Frau“ gestaltet werden, stattdessen nur den Namen und gegebenenfalls die Funktion des Teilnehmenden enthalten.
- Vermeiden Sie geschlechtsspezifische Symbole oder Farben auf den Namensschildern und Tischkarten.
Diskussionsrunden und Workshops
- Leitende Personen können neutrale Anredeformen wie „Ihr“ oder „Sie alle“ verwenden.
- Gruppenaktivitäten sollten so organisiert werden, dass keine geschlechtsspezifischen Gruppen gebildet werden.
Beschilderung und Ankündigungen
- Verwenden Sie neutrale Begriffe auf allen Schildern, z. B. „Toiletten“ statt „Herren“ und „Damen“.
- Ankündigungen können Formulierungen wie „Die nächsten Schritte sind für alle Teilnehmenden…“ nutzen.
Networking und Socializing:
- In Networking-Apps oder -Plattformen sollten genderneutrale Profileinstellungen angeboten werden.
- Visitenkarten und andere Netzwerkmaterialien sollten geschlechtsneutrale Titel und Begriffe verwenden.
Vertrags- und Geschäftsdokumente
- Verträge und offizielle Dokumente, die während des Events ausgetauscht werden, sollten genderneutrale Sprache enthalten.
- Achten Sie darauf, dass alle Standardformulare und Vorlagen genderneutral formuliert sind.
Software-Tools und KI-Unterstützung
- Setzen Sie Sprachsoftware ein, die Texte auf genderneutrale Formulierungen überprüft und entsprechende Vorschläge macht.
- Nutzen Sie KI-gestützte Chatbots und Assistenten, die geschlechtsneutrale Kommunikation fördern.
Workshops und Trainings
- Bieten Sie Workshops zur Sensibilisierung für genderneutrale Sprache an.
- Stellen Sie Leitfäden und Checklisten zur Verfügung, die den Teilnehmenden helfen, genderneutrale Sprache zu verwenden.
Durch diese Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass ein B2B-Event nicht nur inklusiv und respektvoll gegenüber allen Geschlechtern ist, sondern auch ein modernes und fortschrittliches Bild des Unternehmens vermittelt.
Wie können Digitalisierung und KI bei der Umsetzung auf B2B-Events unterstützen?
Die Digitalisierung bietet enorme Vorteile bei der Umsetzung genderneutraler Sprache. Digitale Plattformen und Event Planung App können flexibel angepasst und aktualisiert werden, um genderneutrale Begriffe zu integrieren. Darüber hinaus ermöglichen Online-Veranstaltungen die Nutzung von automatisierten Tools, die in Echtzeit genderneutrale Sprache vorschlagen und korrigieren können. Künstliche Intelligenz kann ein mächtiges Werkzeug sein, um genderneutrale Sprache auf Veranstaltungen zu fördern. KI-gestützte Sprachverarbeitungsprogramme können Texte analysieren und verbessern, indem sie genderneutrale Alternativen vorschlagen. Zudem kann KI helfen, Sprachmuster zu erkennen und zu optimieren, was die Konsistenz und Inklusivität der Kommunikation verbessert.
Beispielsweise hilft der FührMINT Gender Decoder der Technischen Universität München zu überprüfen, ob relevante Texte gender-fair formuliert sind. Diese Anwendung ist komplett kostenlos und wird aufgrund von Forschungszwecken immer weiterentwickelt. Viele große Unternehmen setzen bereits auf KI-gestützte Sprachprogramme wie Witty Works, um die breite Vielfalt auf allen Unternehmensebenen umzusetzen.
Wird genderneutrale Sprache von Menschen im B2B-Bereich gewünscht?
Die Akzeptanz genderneutraler Sprache im B2B-Bereich variiert. Viele Unternehmen erkennen den Wert und die Notwendigkeit einer inklusiven Kommunikation. Studien zeigen, dass eine wachsende Zahl von Fachkräften eine genderneutrale Sprache begrüßt, da sie zu einem respektvollen und modernen Arbeitsumfeld beiträgt. Allerdings gibt es auch Skepsis und Widerstand, oft basierend auf Traditionen und Gewohnheiten. Eine offene Kommunikation und kontinuierliche Aufklärung sind daher entscheidend, um die Vorteile genderneutraler Sprache zu verdeutlichen. In der Realität haben viele Unternehmen in Deutschland begonnen, Schritte hin zu mehr Diversität und inklusiver Kommunikation zu unternehmen, aber der Fortschritt variiert erheblich je nach Branche und Unternehmensgröße. Einige Unternehmen, wie Allianz und SAP, gelten als Vorreiter und setzen erfolgreich genderneutrale Sprache und Diversitätsstrategien um.
Fazit zu Breaking Barries mit genderneutraler Sprache
Genderneutrale Sprache auf B2B-Veranstaltungen ist nicht nur ein Zeichen des Respekts und der Inklusion, sondern auch ein strategischer Vorteil. Durch bewusste Implementierung und den Einsatz moderner Technologien können Unternehmen Barrieren abbauen und eine offene, einladende Atmosphäre schaffen. Die Digitalisierung und KI bieten dabei wertvolle Unterstützung, um diese Ziele effektiv und effizient zu erreichen. Letztendlich liegt es an uns allen, die Sprache bewusst zu gestalten und so einen Beitrag zu einer gerechteren und inklusiveren Welt zu leisten.