In Zeiten schwindender persönlicher Kommunikation versuchen viele Unternehmen, Veranstaltungen zu nutzen, um den direkten Kundenkontakt aufrechtzuerhalten. Events sind mittlerweile eine der wichtigsten nicht-digitalen Marketingmaßnahmen für Unternehmen. Doch Events sind nicht nur ein Marketinginstrument; auch die Eventvermarktung selbst spielt eine entscheidende Rolle. Die Möglichkeiten der Eventvermarktung werden in der Zukunft vielfältig sein. Doch was funktioniert bei der Eventvermarktung von morgen und was nicht? Wir verraten Ihnen die Tricks, die jeder kennen sollte.
Wie kann man ein Event vermarkten?
Ein Event effektiv zu vermarkten erfordert eine durchdachte Strategie, die mehrere Kanäle nutzt, um die Zielgruppe zu erreichen. Beginnen Sie mit der Erstellung einer ansprechenden Event-Website oder Landingpage, die alle relevanten Informationen und eine klare Call-to-Action bietet. Nutzen Sie soziale Medien, um das Event zu bewerben, indem Sie regelmäßig Beiträge, Teaser und Updates teilen, um das Interesse zu wecken und eine Community auf/zubauen. E-Mail-Marketing ist ebenfalls wichtig: Versenden Sie gezielte Einladungen und Erinnerungen an Ihre bestehenden Kontakte. Kooperationen mit Influencern oder Partnern können zusätzliche Reichweite und Glaubwürdigkeit bieten. Schließlich sollten Sie auch lokale Werbung in Betracht ziehen, wie Plakate oder Flyer, insbesondere wenn das Event regional ausgerichtet ist.
Smart Badges
„Data-driven“ist zwar für viele ein Unwort, doch im Marketing sind gute Daten der „heilige Gral“, denn nur mit ihnen kann der Marketer seine Entscheidungen auf einer möglichst objektiven Basis treffen. Mit Smart Badges, das sind Badges, die mit einem RFID-Chip oder einem Ortungschip ausgestattet sind, lassen sich Besucherströme und Besucherverhalten exakt messen. Diese Daten sind bereits auf dem Event selbst für den Marketer wertvoll, um z.B. nochmal eine Session an einer bestimmten Stelle anzuteasern. Besonders für die Eventvermarktung zukünftiger Veranstaltungen sind diese Daten sehr sinnvoll.
Viele Veranstaltungen liefern jedoch nicht die Datenmenge, um daraus sinnvolle Schlüsse zu ziehen, und gerade im Zuge der neuen DSGVO ist eine datenschutzkonforme Umsetzung im europäischen Raum eine Herausforderung. Außerdem ist Live Marketing auf einer Veranstaltung nur unter hohem personellen und IT-Aufwand möglich. Sie sollten sich auf jeden Fall vorher Gedanken machen, ob der Einsatz für Sie sinnvoll ist.
Videomarketing
Wir konsumieren mehr Videos als je zuvor. Bereits 66 % der Veranstaltungsplaner nutzen das Medium Video als Teil ihrer Eventvermarktung. Mit der fortlaufenden Verbesserung unserer Endgeräte und Internetverbindungen wächst auch die Anzahl der Videoklicks. Darüber hinaus ist es einfacher denn je, Videos mit jedem Budget zu erstellen, da die meisten Smartphones qualitativ hochwertige Aufnahmen ermöglichen.
Wie können Sie das meiste aus Ihrem Videomarketing rausholen?
- Eine Investition in hochwertige Videos lohnt sich! So lassen sich z.B. heute mit wenig Aufwand spektakuläre Luftaufnahmen dank Drohnentechnik umsetzen. Mit der passenden Musik unterlegt ist eine virale Verbreitung in den sozialen Medien fast garantiert.
- Machen Sie in den ersten Sekunden deutlich, worum es bei Ihrer Veranstaltung geht.
- Zeigen Sie Event-Features und vermitteln Sie die Kultur der Veranstaltung oder das Gefühl, bei der Veranstaltung dabei zu sein.
- Bei einem Video geht es mehr darum zu beeindrucken, als detaillierte Informationen zu liefern.
- Die Videos sollten zeitgleich kanalübergreifend im Event-Marketing verwendet werden.
- Erstellen Sie direkt mehrere Versionen Ihres Videos. So können Sie z.B. bei der Buchung eines neuen Redners das Video erneut mit den neuen Informationen posten.
Content is King gilt auch bei Videos
Aber woher bekommt man genug Inhalt für eine Reihe von Videos? Natürlich von vorangegangenen Veranstaltungen. Sie können z.B. Interviews mit Ihren Rednern durchführen, die gefilmt werden. Darüber hinaus können Sie Ihre Vorträge und Sessions filmen. Alleine damit sollten Sie schon Stunden von Videomaterial haben, welches Ihnen genug Content für Ihre nächsten Veranstaltungen liefert. Des Weiteren können Sie auch im Videomarketing mit User Generated Content arbeiten, dies sind Videos, die von Ihren Eventbesuchern erstellt werden. Das Ganze funktioniert am besten, wenn Sie einen Wettbewerb um ein spezielles Eventthema kreieren und Ihre Teilnehmer ein Video dazu unter einem bestimmten Hashtag teilen.
Long-Form Content und warum er funktioniert
Content ist die Lebensader eines jeden Marketers, das ist auch bei der Eventvermarktung nicht anders. Langformatige Inhalte, wie ausführliche Blogbeiträge, können mehr Ressourcen in Anspruch nehmen, aber in den meisten Fällen lohnt sich der Mehraufwand. Schlechte Inhalte in jedem Format verlieren schnell Zuschauer oder Leser. Im Jahr 2019 gibt es keine Entschuldigung dafür, keine professionellen Inhalte zu erstellen, die für den Zielmarkt Ihrer Veranstaltung relevant sind. Long-Form Contents ermöglichen eine tiefergehende Analyse eines Themas oder einen breitangelegten Vergleich zwischen wichtigen Themen. Sie ermöglichen auch alle Arten der Wiederverwendung, was besonders für Social Media nützlich ist. Wenn mehr langformatige Inhalte entwickelt werden, vervielfachen sich die Möglichkeiten, da Sie so die Inhalte vergleichen und zu weiteren Inhalten kombinieren können. Lebendige Inhalte, die eine Geschichte erzählen, sind auch für langformatige Inhalte Pflicht.
Ist Community Management heute noch das Mittel für Eventvermarktung?
Community Management bleibt ein essentielles Mittel für die Eventvermarktung, auch in der heutigen digitalen Welt. Das Prinzip der Mensch-zu-Mensch-Kommunikation, das seit jeher in der Veranstaltungsbranche von Bedeutung ist, hat sich durch die Popularität sozialer Medien weiterentwickelt. Diese Plattformen sind rund um die Uhr verfügbar und bieten eine hervorragende Gelegenheit, direkt mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten.Aber da ist noch mehr:
- Werden Sie Mitglied in relevanten Facebook-Gruppen und tragen Sie großzügig zu der Diskussion mit bei. Ihr Event können Sie dann ganz unterschwellig promoten.
- Erwägen Sie, Ihre eigene Facebook-Gruppe für Veranstaltungsteilnehmer zu erstellen. Pflegen Sie die Gruppe und stellen Sie sicher, dass die Veranstaltungsteilnehmer durch die Mitgliedschaft einen Mehrwert haben.
- Teilen Sie relevante Inhalte aus fremden Quellen und geben Sie einen Kommentar ab, warum es Ihnen gefällt. Dies zeigt Ihre Expertise und steigert das Interesse an Ihrer Veranstaltung, während Sie gleichzeitig Ihre Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit in der Community erhöhen.
Micro-Influencer Marketing
Influencer Marketing sollte für Eventplaner im Jahr 2019 kein neuer Begriff mehr sein. Aber wer sind die Influencer in Ihrem spezifischen Markt? Wie sollten Sie mit ihnen arbeiten oder mit ihnen in Kontakt treten? Während zwar einige von uns Veranstaltungen vermarkten, wo Prominente einen Massenanreiz setzen können, konzentrieren sich doch die meisten Eventplaner auf Nischen, in denen sich die Einbeziehung von Influencern nicht so offensichtlich anbietet. Die gute Nachricht ist, dass jeder ein Influencer sein kann oder zumindest irgendeine Form von Einfluss auf sein Umfeld haben kann. Während strategisches Influencer Marketing für jeden Markt funktionieren kann, können sich alle Event-Marketer zunächst auf Peer-to-Peer-Empfehlungen konzentrieren. Wenn Sie einem Bekannten, Freund oder Kollegen erzählen, dass Sie sich für eine Veranstaltung angemeldet haben, führt das vielleicht nicht direkt zu seiner Registrierung, aber das Wissen, dass ein Bekannter die Veranstaltung besucht, hat einen positiven Effekt auf die eigene Entscheidung.
Also, was bringt jemanden dazu, anderen von einem Ereignis zu erzählen? Das ist die Schlüsselfrage.
- Machen Sie es Teilnehmern einfach schon im Rahmen der Anmeldung möglich, die Veranstaltung in den sozialen Medien zu teilen. Denn für den Teilnehmer ist die Veranstaltung im Moment der Registrierung sehr präsent. Das öffentliche Teilen der Veranstaltung ist in diesem Moment sehr wahrscheinlich.
- Recherchieren Sie in Ihrer Zielgruppe und Community die Personen, die am meisten Follower in den sozialen Medien haben und zudem noch sehr aktiv posten. Gehen Sie auf diese Micro-Influencer direkt zu oder nehmen Sie in den sozialen Medien die Kommunikation mit den Teilnehmern auf. Sehr gut möglich ist dies z.B. bei Twitter.
- Bieten Sie den Micro-Influencern nicht-finanzielle Anreize. Der Zugang zum Backstage Bereich oder ein Sitzplatz in der ersten Reihe können hier schon viel bewirken.
Messenger Marketing mit Chatbots
Von vielen Digital Marketing Managern wird Messenger Marketing zurzeit als das Mittel der Wahl angesehen. Gerade in Zeiten, wo E-Mail Öffnungsraten zurückgehen und die Reaktion auf Newsletter Kampagnen verschwindend gering ist, kann Messenger Marketing ganz neue Perspektiven aufzeigen. Möglich wird dies durch Chatbots, die immer intelligenter werden.
Und es gibt einige attraktive Unterschiede zur E-Mail. Öffnungsraten liegen bei über 80%, was nicht verwunderlich ist, da viele Nutzer Push-Benachrichtigungen aktiviert haben. Zudem kann durch Chatbots eine direkte und personalisierte Kommunikation mit dem Empfänger der Nachricht ermöglicht werden.
Nur wie gibt man Chatbots eine Seele?
- Geben Sie potenziellen Verbrauchern einen guten Grund zur Einwilligung, wie z.B. den Zugang zu einzigartigen Inhalten und stellen Sie sicher, dass Sie ihnen regelmäßig einen Mehrwert bieten können.
- Teilen Sie Ihre Inhalte in mehreren kurzen Nachrichten. So fühlt es sich für den Nutzer natürlicher an.
- Nutzen Sie die Vorteile der Plattform durch die Verwendung von Videos oder speziellen Messenger-Funktionalitäten, dies wird Ihr Publikum wirklich beeindrucken.
- Fragen Sie regelmäßig nach der Erlaubnis, damit Ihr Publikum das Gefühl hat, dass es absichtlich interagiert.
Fazit: Eventvermarktung liegt ganz bei Ihnen und Ihrem Event
Die Möglichkeiten, welche die digitale Revolution bietet, sind vielfältig und vor allem sind sie in vielen Fällen von jedem nutzbar. Egal, ob Sie eine kleine Party planen oder einen großen Kongress, Content erstellen kann wirklich jeder. Das Wichtige ist, zu erkennen, was genau die Teilnehmer möchten und wie sie auf die Maßnahmen reagieren.